Vier Wochen Autoimmun-Paleo!

Ein harter Monat liegt hinter mir! Seit vier Wochen lebe ich nun nach den Grundsätzen der Autoimmun-Paleo-Ernährung. Für mich bedeutete das zunächst: Ernährungsumstellung von heute auf morgen, von vegan auf Fleisch, von Pseudogetreide, Kartoffeln und gelegentlichem Glutenverzehr auf kohlenhydratarme Kost. Und es hieß v.a., dass ich einen Großteil meiner Freizeit in der Küche verbrachte oder mich auf wirklich interessanten amerikanischen Blogs herumtummelte. Doch je mehr ich las, desto einfacher wurde es.

Die erste Woche war die härteste. Ich ging durch den Biomarkt und musste feststellen, dass ich 75% aller Produkte nicht mehr essen durfte. Die gefühlte Prozentzahl meiner nun zu meidenden Lieblingsprodukte lag noch höher. Stattdessen kaufte ich jede Menge Fleisch und Fisch und staunte nicht schlecht über die Summe auf dem Kassenbon. Plötzlich fühlte ich mich in meinem gewohnten Umfeld und meiner eigenen Haut unheimlich fremd.

Ich wusste weder, was ich frühstücken sollte, noch, wie ich auf meine 3 Fleisch-/Fischportionen täglich kommen sollte. Jeden Tag 3 Tassen Fleischbrühe? Ich erinnerte mich an die Suppentöpfe meiner Mutter und wie sie immer mit Wonne alle erdenklichen Inhalte als Einlage oder für Markklößchen kleinschnitt und verwahrte. Würde ich in Zukunft wirklich ganze Knochen kochen und auslutschen?

Aber glauben Sie mir: Man bekommt schnell den Dreh raus und das Ganze wird zur Routine! Denn die positiven Effekte dieser Ernährungsweise stellen sich schnell ein und sind dann nicht mehr von der Hand zu weisen. Als Hashimoto-Patient kennen Sie die mit der Krankheit verbundenen Symptome. Was mich persönlich am meisten störte, war die lähmende Müdigkeit bei einem gleichzeitig hohen Adrenalinpegel sowie ein pochendes Gefühl im Bereich der Schilddrüse. Nach eineinhalb Wochen waren diese Symptome bei mir zu meiner eigenen Überraschung deutlich zurückgegangen (mehr zu meiner Vorgeschichte hier).

Die wenigsten Ärzte werden Ihnen sagen, dass Sie Ihre Ernährung bei Hashimoto grundlegend ändern müssen. Der einzige Hinweis, den ich ernährungstechnisch je bekam, war der, kein zusätzliches Iod zu mir zu nehmen. Gesicherten medizinischen Belege für eine Besserung des gesundheitlichen Zustandes durch diese Ernährungsumstellung mag es vielleicht nicht geben, doch sind empirische Erfahrungen m.E. oft wertvoller als eine unzulängliche Therapie.

Die Autoimmun-Ernährungsweise (die Eliminationsernährung) hat in den USA die meisten Anhänger. Es gibt zahlreiche Blogs in englischer Sprache, die sich ausführlich mit dem Thema befassen. Dieses Wissen möchte ich – als Betroffene – an deutschsprachige Hashimoto-Patienten weitergeben.

4 Gedanken zu „Vier Wochen Autoimmun-Paleo!

    1. Maren @ Autoimmun-Paleo Autor

      Liebe Denise, nein, einen Ernährungsplan habe ich nie erstellt. Vielleicht sollte ich das mal tun für die Anfänger… Auf meiner Rezeptseite und meiner Pinterest-Seite findest Du aber in jedem Fall erste Anregungen. Lass‘ Dich auch gerne mal auf dem Markt inspirieren. Viele Grüße, Maren

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  1. Luna

    Liebe Maren,

    ich habe seit 13 Jahre Hashimoto mit Reizdarmsymptomen, geringer Belastbarkeit, Infektanfälligkeit, Gliederschmerzen usw. Lange Jahre habe ich es ignoriert, so gut es ging, bzw. auf vegetarische bzw. vegane Vollwertkost gesetzt. Es ging mir aber nicht besser…
    Jetzt möchte ich Autoimmun-Paleo ausprobieren. Dazu habe ich drei Fragen. Ich bin jetzt schon dünn, d.h. untergewichtig. Ich kann mir nicht leisten, noch mehr abzunehmen.

    Wenn aber am Anfang nichts erlaubt ist, was kohlenhydratreich ist, was wird dann mit meinem Gewicht passieren? Habe sorgen, dass es dann noch weiter runter geht.

    Nach vielen Jahren Fleischabstinenz kann ich mir vorstellen, eine Portion Fleisch am Tag zu essen. Aber drei?? Oh je! Muss das wirklich sein, oder würde auch eine Mahlzeit mit Fleisch genügen?

    Und zu guter letzt: was ist man zum Frühstück?? Obst macht nicht lange satt…

    Vielen Dank und beste Grüße

    Luna

    Antwort
    1. Maren @ Autoimmun-Paleo Autor

      Liebe Luna,

      Danke für Deinen Kommentar!

      Du solltest in jedem Fall Kohlenhydrate zu Dir nehmen! Zu den AIP-kompatiblen KHs gehören Taro und Kochbanane. Beide bekommst Du z.B. im Asiamarkt. Taro kannst Du wie Kartoffeln (ohne Schale!) braten. Aus Kochbananen kannst Du in der Pfanne mit Kokosöl Chips ausbacken. Iss auch stärkehaltigeres Gemüse wie Karotten und anderes Wurzelgemüse. Aus ihnen kannst Du tolle Pürees herstellen.

      Probiere AIP „einfach“ mal vier Wochen aus, um zu sehen, ob es Dir gut geht!

      Es muss nicht viel Fleisch sein! Zu meinem Mittagssalat esse ich z.B. nur ein paar TL Leberwurst. Hauptsache Du integrierst regelmäßig tierisches Protein in Deine Ernährung!

      Was das Frühstück angeht: Bei mir gibt es morgens Reste, Fleischbrühe mit Gemüse oder Bananen-Chufa-Brei mit Obst. Ich achte darauf, immer ein wenig Fleisch zu essen. Das hat mir auch meine Heilpraktikerin geraten.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg! Bei Fragen einfach melden!
      Maren

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